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Herbst

Auf Vollweidebetrieben mit saisonaler Abkalbung ist schon seit längerer Zeit Ruhe eingekehrt. Alle Kühe befinden sich in der zweiten Hälfte der Produktionsphase, eine problemlose Zeit. Der Tagesablauf gestaltet sich einfach, da keine Brunstbeobachtung mehr zu machen ist und auch keine Kälber mehr zu betreuen sind: Weiden und Melken – damit hat es sich, mehr ist nicht zu tun. Es wird nun wichtig, so genannt stehende Reserven heranwachsen zu lassen. Das heisst, die Besatzstärke zurückzufahren und auf den Weideflächen mehr Gras wachsen zu lassen, als gefressen werden kann, damit auch im Spätherbst, wenn das Graswachstum stark nachlässt, noch viel günstiges Weidegras zur Verfügung steht und die Weideperiode möglichst ausgedehnt werden kann. Es ist gut, wenn noch nicht sämtlicher Stickstoff gesät wurde. Dieser kann nun gebraucht werden, um diese stehenden Reserven aufzubauen. Ammonsalpeter, der bis Mitte September ausgebracht wird, wirkt sehr gut. Pro kg N wachsen bis zu 20 kg TS zusätzlicher Ertrag heran.

Bricht mit den kürzer werdenden Tagen und den ersten Frösten im Oktober das Graswachstum ein, können Stoppelrüben den Speieseplan ideal ergänzen. Sie können portionenweise in Kombination mit Weidegras und etwas Heu zugeteilt werden. Die Stoppelrüben können auch bei Frost und leicht gefrorenem Boden beweidet werden. Ein Rationenanteil von bis zu 50 Prozent Stoppelrüben ist unbedenklich. Vorsicht ist geboten in Käsereibetrieben, da bei starker Verschmutzung die Gefahr von hohen Gehalten an unerwünschten Bakterien besteht.