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Sommer

«Ist der Muni im Juni arbeitslos ...»

 Auf Vollweidebetrieben mit saisonalem Abkalben gilt jetzt der Spruch: «Ist der Muni im Juni arbeitslos, hat es der Bauer im Winter ganz famos.» Die meisten Kühe sollten jetzt nämlich trächtig sein, damit sie weiter im Rhythmus der saisonalen Milchproduktion bleiben. Es gibt aber jedes Jahr ein paar Ausnahmen: Kühe, die sich etwas verspätet haben, oder solche, die erst nach sechs oder neun Wochen wieder brünstig wurden. Sie müssen nun
die nächste Gelegenheit für eine rechtzeitige Trächtigkeit packen. Diese Tiere haben dann eine etwas längere Galtzeit, was man ihnen sicher gönnen mag. Die Arbeit rund um die Milchproduktion hat sich jetzt auf ein Minimum reduziert: Die Kühe von der Weide holen, melken und wieder auf die Weide treiben. Es sind keine
Kälber mehr zu tränken und die Brunstbeobachtungen neigen sich dem Ende zu. Die Weichen für die nächste Saison sind gestellt. Die meiste Arbeit ist getan. Am 30.Juni ist zwar erst das halbe Jahr vorbei, doch für die Betriebsleiter mit saisonalem Abkalben ist das Jahr von der Arbeit her praktisch schon gelaufen.

Die Kunst ist nur, dass die Kühe auf der Weide immer genug und qualitativ gutes Gras aufnehmen können, damit die Milchleistung stabil bleibt. Aus Kostengründen wird im Stall nichts verfüttert. Es gilt der Spruch: «Fressen die Kühe viel Heu und Maissilage, wirds im Pansen eng fürs Weidegras ». Wer im Spätherbst, wenn nicht mehr viel Gras vorhanden ist, den Kühen trotzdem noch viel Weidefutter anbieten will, kann jetzt Anfang August Stoppelrüben säen. Dann wächst bis im November noch viel billiges und energiereiches